Therapie via Internet

Kurzmitteilung

Die Möglichkeit einer Online-Therapie wird zunehmend bekannter und so erscheinen immer mehr Artikel zu diesem Thema. Insbesondere die Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen via internetbasierte Psychotherapie eignet sich hierbei gut als Aufhänger, denn sie ist sehr gut erforscht und ihre Wirksamkeit belegt. Die Stuttgarter Zeitung veröffentlichte einen sehr eindrücklichen Artikel über eine Therapieform für traumatisierte Patienten aus dem arabischen Sprachraum, Link zum Artikel: „Psychotherapie Online – Manche Mail bleibt ewig im Kopf“. Aber nicht nur für Traumata eignet sich die Online-Therapie, auch andere psychische Störungen, wie z.B. Depressionen lassen sich damit behandeln.

Die Gründe dafür eine Psychotherapie über das Internet in Anspruch zu nehmen sind unterschiedlich. Entweder gibt es aktuell keine andere Web-TherapieMöglichkeit für psychologische Hilfe und Unterstützung, oder auch die Hemmschwelle sich persönlich mitzuteilen ist zu hoch. Hierbei kann die Anonymität des Internets zu einem großen Vorteil einer webbasierten Therapie werden, da es vielen Menschen viel leichter fällt, sich über das geschriebene Wort zu öffnen und mitzuteilen, als einem zunächst noch unbekannten Gegenüber. Dazu kommt der Vorteil, dass man räumlich und zeitlich unabhängig von Geschäftszeiten von zuhause aus mit seinem Therapeuten kommunizieren kann.

Was eine Online-Therapie auf keinen Fall leisten kann, das ist die Behandlung von z.B. schweren Depressionen mit Selbstmordgedanken. Hierbei ist eine konventionelle Behandlung unersetzbar.

Online-Beratung und -Therapie

Kurzmitteilung

Das Thema Online-Therapie ist in aller Munde. Genau vor einer Woche habe ich am diesjährigen Symposium der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung mit dem Titel „Geht Psychotherapie online?“ (externer Link zur Veranstaltung) teilgenommen.

Die Studienlage Web-Therapiebestätigt eindeutig: Ja, das geht! Selbstverständlich sind einer Web-Therapie Grenzen gesetzt, jedoch überwiegen zunächst klar die Vorteile eines leicht zugänglichen, Zeit und Kosten sparenden und unbürokratischen Zugangsweg zu professioneller Hilfe. Und so werden immer mehr Angebote entwickelt und erbringen sehr gute Wirksamkeitsnachweise. 

Ein Beispiel für ein solches erfolgreich getestetes Portal, ist die ausschließlich über das Internet angebotene Web-Therapie für Menschen mit Sprachblockade. Das Gemeinschafts-Programm der Techniker Krankenkasse und des Instituts der Kasseler Stottertherapie funktioniert allein über eine virtuelle Sprechstunde mit einem Therapeuten (Link zur Online-Stottertherapie).

Ein weiteres Positivbeispiel ist das von der Zentralen Prüfstelle für Prävention als effektive Präventionsmaßnahme anerkanntes online Hilfeprogramm www.selbsthilfealkohol.de. Das Programm unterstützt Betroffene dabei, ihren Alkoholkonsum zu reduzieren oder ganz aufzugeben.

Meine persönlichen Erfahrungen in den Bereichen Online-Beratung („ElternNetz Erfurt“) und Online-Selbsthilfe (Impulsdialog.de) sind ebenfalls äußerst positiv in Bezug auf die einfache Zugänglichkeit und den Nutzen für Rat- und Hilfesuchende.

Aufgrund dessen und auch wegen der bestehenden Versorgungslücke im Bereich Psychotherapie werde ich somit in Kürze offiziell Beratung, Coaching und Therapie über das Internet anbieten. Das Symposium „Geht Therapie online?“ hat klar gezeigt, dass der Bedarf an qualitativ hochwertigen Angeboten sehr groß ist. Aufbauend auf meiner Zertifizierung als Online-Beraterin durch den Berufsverband der Deutschen Psychologen werde ich ein Portal für Web-Therapie ins Leben rufen. Das Portal wird in einigen Wochen zum ersten Mal frei geschaltet und ich werde zu ersten Testzwecken eine kostenfreie virtuelle Sprechstunde anbieten. Wer neugierig ist und/oder mehr erfahren möchte, kann sich hier auf Wunsch anonym in die Warteliste für die Testphase einschreiben: Anmeldeformular. Sie erhalten dann über die angegebene Kontaktmöglichkeit (SMS / Email) einen Link und ein Passwort als Zugang zum Angebot. Wer vorab noch etwas mehr zum Thema erfahren möchte, kann sich auf meiner Seite informieren: Online-Beratung.

DKSB fordert Rechtsanspruch auf Frühe Hilfen

Kurzmitteilung

  • Das Bundeskinderschutzgesetz von 2012 hat zwar die Hilfen in der frühen Kindheit als Soll-Vorschrift für alle Kommunen formuliert, dies greift nach Ansicht des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) aber zu kurz.
  • „Immer mehr Städte und Gemeinden sind aufgrund ihrer Finanzsituation nicht in der Lage, den dort lebenden Kindern und ihren Eltern die präventiven und leicht erreichbaren Angebote und Hilfen zur Verfügung zu stellen, die sie dringend benötigen.
  • Statt einer frühen Förderung und Unterstützung wird so allzu oft leider erst reagiert, wenn die Probleme schon zu groß geworden sind. Nicht zuletzt die steigenden Zahlen von Inobhutnahmen belegen dies eindrucksvoll“, führt Marlis Herterich aus.
  • Dass es aber auch besser gehen kann, dafür liefert der Kinderschutzbund in Köln gute Beispiele. Marlis Herterich: „Wir haben in Köln schon sehr früh erkannt, dass die beste Bekämpfung familiärer Gewalt darin liegt, ihre Ursachen frühzeitig zu erkennen und Hilfe dagegen anzubieten.“
  • Im Elterncafé, in Intensivgruppen und in der Einzelberatung zeigt sich immer wieder eindrucksvoll, dass ein feinfühliger Umgang mit Kindern (und damit auch gewaltfreie Erziehung) gelernt werden kann, wenn Eltern behutsam und ermutigend begleitet und unterstützt werden.
  •  Chancengerechtigkeit unabhängig von der sozialen Herkunft und dem Wohnort (müssen ermöglicht werden)

Quelle: OTS: Deutscher Kinderschutzbund e.V. vom 9.5.2014

 

 

http://www.dksb.de/Content/showvideo.aspx?news=215

3 von 4 Heimkindern psychisch krank – Prävention gefordert

Anlass: Pressemitteilung der Bundestherapeutenkammer vom 29.10.2013

Warum es unerlässlich ist, die Thematik Bindungsstörungen und Trauma noch viel stärker ins Bewusstsein von Fachkräften auch hier in Erfurt zu holen, zeigen die Ergebnisse einer Schweizer Studie: Rund 75 Prozent der Heimkinder sind hiernach psychisch krank! Und noch drastischer: Vier von fünf Kindern haben eine traumatisierende Vorgeschichte: z.B. einen Elternteil verloren, Gewalt erlitten, sind vernachlässigt oder sexuell ausgebeutet worden.

Wichtige Schlussfolgerungen der Studie, denen ich in vollem Umfang zustimme, sind: „Psychische Belastungen müssen durch Screeningverfahren frühzeitig erfasst werden, um Gefährdungen schnell zu erkennen und Erkrankungen rechtzeitig zu behandeln.“ Hier macht es Sinn Screeningansätze wie sie in SAFE-Kursen zum Einsatz kommen, flächendeckend z.B. bereits bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft, einzuführen.

Zur Prävention müssten insbesondere auch Hilfen für psychisch kranke Eltern geschaffen werden, wird weiter geschlussfolgert. Mir liegen hier vor allem werdende Mütter und Mütter mit Babys am Herzen, da für den Zeitraum rund um die Geburt von Kindern meines Erachtens nach eine akute Versorgungslücke in Deutschland besteht. Schaut man sich alleine die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz an, muss jedem bewusst werden, warum das faktisch so ist. Weiter wird ausgeführt, dass es bei jüngeren Kindern sinnvoll sein kann, das gesamte Familiensystem zu stärken, um Misshandlungen zu vermeiden. Auch hier könnten und sollten SAFE-Ansätze und psychotraumatologische Interventionen möglichst niederschwellig und vor allem zeitnah zum Einsatz kommen.

„Diese erschreckenden Zahlen zu psychischen Erkrankungen bei Heimkindern weisen auf einen großen Handlungsbedarf auch in Deutschland hin“, so der Vorstand der Deutschen Bundespsychotherapeutenkammer.

„Durch ein rechtzeitiges und niedrigschwelliges Angebot psychotherapeutischer Hilfen könnten Risikoentwicklungen verhindert werden.“ Derartige Angebote existieren gerade für den so wertvollen perinatalen Bereich NICHT. Und das obwohl es erwiesen ist, dass gerade in der Zeit um die Geburt von Kindern, werdende Eltern besonders offen für Hilfsangebote von außen sind. Zudem gibt es genügend Evidenz für die lebenslangen zum Teil drastischen Folgen einer nicht bindungsförderlichen Pflege in den ersten Lebensmonaten. Evolutionsbiologisch sind alle Eltern motiviert, das Beste für ihr Baby zu wollen. Ich habe den großen Wunsch, Eltern genau in diesem Lebensabschnitt mit seinen Herausforderungen und enormen Chancen aktiv zu unterstützen. Zudem bin ich sehr zuversichtlich, dass sich für die Umsetzung dieses Vorhabens, gangbare Wege auftun werden. Sie  sind an einem Austausch interessiert oder wollen mich unterstützen? Sehr gerne! Schreiben Sie mich an!

Quelle: http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/artikel/drei-von-vie.html