Kurse für psychische Gesundheit

Online-Kurs & Präsenz-Kurs möglich

Erste Hilfe leisten bei psychischen Problemen: Ersthelfer*innen gesucht!
„Ich glaube, mit ihm stimmt etwas nicht.“ Häufig haben wir ein gutes Gespür dafür, wenn es einem Mitmenschen nicht gut geht oder er sich ungewöhnlich verhält. Oft ist dieses Gefühl leider begründet. Mehr als 40 Prozent der Deutschen erleben mindestens einmal im Leben eine behandlungsbedürftige psychische Störung. Damit kennen fast alle Menschen in ihrem persönlichen Umfeld Personen, die psychische Störungen haben oder in der Vergangenheit darunter litten. Doch meist sind sie unsicher, wie sie am besten auf Betroffene zugehen und Unterstützung anbieten können.

Inhalte der MHFA Ersthelfer-Kurse
In den MHFA Ersthelfer-Kursen lernen Laien, wie sie frühzeitig psychische Probleme und Krisen bei Angehörigen, Freundinnen und Kolleginnen erkennen und ansprechen sowie konkrete Hilfestellungen geben. Denn jeder kann MHFA Ersthelfender werden. Die nächsten Termine für MHFA Ersthelfer-Kursen können Sie direkt bei mir erfragen: anke.weismantel[at]reha-psych.de

Der MHFA Ersthelfer-Kurs ist ein 12-Stunden-Kurs für Erwachsene, die den Wunsch haben, Betroffene zu unterstützen. Die Kurse werden von geschultem Fachpersonal – sogenannten Instruktorinnen – durchgeführt. Zunächst erfolgt die Vermittlung von Basiswissen zu psychischen Störungen. Daran anknüpfend lernen die Ersthelfenden zu entscheiden, ob es sich in der jeweiligen Situation um eine akute Krise handelt und sofortige professionelle Hilfe erforderlich ist. Erste-Hilfe-Maßnahmen werden durch praktische Übungen mit Gesprächstechniken und Rollenspielen verfestigt. Teilnehmende lernen darüber hinaus, frühzeitig Störungen zu erkennen, Zugang zu Betroffenen zu finden und dabei zu helfen, erfolgreich eine psychische Krise zu bewältigen. Denn je früher Betroffene professionelle Hilfe erhalten, desto höher sind die Chancen auf Gesundung. Zudem erfahren Ersthelfende, wie sie gezielt unterstützen, informieren und weitere Maßnahmen einleiten können. Schließlich erhalten Kursteilnehmerinnen konkrete Informationen über lokale und deutschlandweite Hilfsangebote und werden darin geschult, Betroffene zu professioneller Hilfe zu ermutigen.

Ziele der MHFA Ersthelfer-Kurse
Der MHFA Ersthelfer-Kurs für psychische Gesundheit verbessert das Wissen über psychische Gesundheit, vermindert stigmatisierendes Verhalten, steigert das Vertrauen in die eigenen Helferkompetenzen und stärkt darüber hinaus die eigene psychische Gesundheit. Nicht zuletzt können MHFA Ersthelfer-Kurse dazu beitragen, Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Störungen abzubauen. Ersthelfenden wird ein neuer Zugang vermittelt, sie können die Probleme der Betroffenen besser einordnen und – ähnlich wie bei medizinischen Notfällen – gesundheitsfördernde und sogar lebensrettende Maßnahmen ergreifen.

Entstehung und Hintergrund der MHFA Ersthelfer-Kurse
MHFA Ersthelfer ist das deutsche Pendant von Mental Health First Aid (MHFA) – einem globalen, innovativen Programm, das im Jahr 2000 in Australien nach dem erfolgreichen Vorbild für Erste Hilfe für körperliche Erkrankungen entstanden ist. MHFA wurde von professionellen Expertinnen und Betroffenen gemeinsam entwickelt und ist bereits in 24 Ländern aktiv verbreitet. In Deutschland wurde MHFA Ersthelfer 2019 am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim mit Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung GmbH ins Leben gerufen. Aktuell arbeitet MHFA Ersthelfer in Partnerschaft mit der Beisheim Stiftung daran, ein Netzwerk an Instruktorinnen für die deutschlandweite Bekanntmachung aufzubauen.

Es gibt weltweit bereits über vier Millionen Ersthelfer*innen für psychische Gesundheit – werden Sie die oder der Nächste und kontaktieren Sie mich:
anke.weismantel[at]reha-psych.de

Vortragsabend zum Start wirklich guter frühkindlicher Betreuung

Eltern und Fachkräfte informierten sich zu kindgerechter Eingewöhnung in KiTa und Tagespflege und entdeckten eine gemeinsame Sprache für gelingendes Miteinander

Der erste offene SAFE®-Elternabend finanziert durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen, fand am vergangenen Donnerstag im Rathaus am Fischmarkt statt. Mehr als 30 Eltern, ErzieherInnen und Tagesmütter, die sich für das Wohl von kleinen Kindern in der Eingewöhnung und in der Betreuung sowie für frühkindliche Bildung interessierten, füllten die Räumlichkeiten. einladung-elternabend-fisch

Die seltene, weil bunte Zusammenstellung der Teilnehmer, bestehend aus Eltern und Betreuungspersonen, erwies sich als äußerst gewinnbringend und fruchtbar für die Veranstaltung. In keinem anderen Kontext könnten sich Eltern und Fachkräfte so offen, stressfrei auf Augenhöhe und von Mensch zu Mensch begegnen. Durch die referierten Inhalte war es zudem möglich eine gemeinsame Sprache zu finden und damit die verschiedenen Perspektiven und Einsichten auszutauschen und gemeinsam mehr Verständnis und Wertschätzung füreinander zu erlangen. Es wurde konstruktiv und intensiv über gängige Eingewöhnungspraktiken in Erfurt und Umgebung diskutiert und die wissenschaftlich begründeten Bedingungen guter Eingewöhnung mit den in der Praxis gegebenen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen in Thüringen und anderen Ländern abgeglichen.

Das erklärte Ziel der Veranstaltung, nämlich ein basales Verständnis entwicklungspsychologischer Grundprinzipien kindlicher Entwicklung zu vermitteln und deren fundamentale Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung und Bildung bis ins Erwachsenenalter zu verdeutlichen, konnte laut der Rückmeldungen der Teilnehmer voll erreicht werden. Durch die in leicht verständlichen und eingängigen Beispielen und Bildern vermittelte Funktionsweise der Kinderseele, war es insbesondere für die teilnehmenden Eltern möglich, die Notwendigkeit von guter Eingewöhnung und Betreuung nicht nur zu erkennen, sondern selbstbewusst und im Einklang mit dem elterlichen Bauchgefühl auch auf einem theoretisch-fachlichen Niveau einzuschätzen.

Einige Eltern fühlten sich hierdurch so bestärkt, dass vorige Unklarheiten über die Betreuungssituation des eigenen Kindes gänzlich aus dem Weg geräumt werden konnten. So berichtete eine Mutter: „Meine Zweifel haben sich komplett aufgelöst und ich vertraue zukünftig mehr auf mein Bauchgefühl. Es ist wirklich toll, dass das eigene Gefühl von so viel Fachlichkeit gestützt wird!“. Positiv überrascht waren viele Eltern über die eingängigen und logisch nachvollziehbaren Zusammenhänge kindlichen Verhaltens: „Warum erfährt man das nicht viel früher?!“ wollte eine Mutter nach Ende der Veranstaltung wissen.

Auch für die Betreuungspersonen gestaltete sich der Abend als gewinnbringend, da eigene Grundhaltungen noch einmal fachlich untermauert werden konnten und wichtige Eingewöhnungstipps insbesondere auch zur Elternarbeit zu einer Bestärkung der eigenen Position und fachlichen Herangehensweise beitrugen. So meldete eine Tagesmutter zurück: „Es freut mich sehr, dass meine Art Eingewöhnung zu gestalten genau richtig ist und ich das Eltern jetzt noch besser erklären kann. Aber es ist auch erschreckend, was da einige Eltern von woanders berichtet haben. Solche Abende sind wirklich wichtig. Ich hoffe sehr, dass Sie das noch öfter anbieten.“

Die Position, dass derartige Veranstaltungen und vertiefende Angebote regelmäßig angeboten werden sollten, fand bei allen Teilnehmern großen Zuspruch. Einige Teilnehmer wünschten sich diese Abendveranstaltung sogar als Pflichtveranstaltung für alle Eltern und Fachkräfte, damit Kinder nicht mehr unter Verhaltensweisen und Praktiken leiden müssten, die kindgerechter und damit gesunder Entwicklung entgegenwirken. Von den Teilnehmern eingebrachte Einzelbeispiele deuteten darauf hin, dass solche Methoden zum Teil aufgrund mangelnder Kenntnisse vielleicht sogar in der Annahme ihres Erziehungswertes angewendet und propagiert würden. Hier konnten sich die Teilnehmer gegenseitig in ihrer bindungsorientierten Grundhaltung und dem Grundsatz, einer sicheren Bindung immer Vorrang vor anderen Erziehungs- oder Bildungszielen zu geben, bestärken.

Alles in allem kann der erste offene Vortrags- und Diskussionsabend für Eltern und Fachkräfte als sehr gelungen bezeichnet werden. Allerdings zeigte ich auch Verbesserungsbedarf: Zwei Stunden sind für so ein bedeutungsvolles Thema und viele individuelle Fragen einfach viel zu kurz, da waren sich alle Teilnehmer einig. Die anschließende Diskussionszeit von einer weiteren Stunde wurde somit auch voll ausgenutzt.
Der zweite und vorerst letzte Elternvortrag zum Thema kindgerechte Eingewöhnung, Wohlbefinden in der Betreuung und gelingender frühkindlicher Bildung findet am 02.12., wieder ab 18 Uhr im Rathaus am Fischmarkt statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Anke Weismantel
Dipl.-Reha-Psych. (FH)
SAFE®-Mentorin

Für die TeilnehmerInnen der beiden Elternabende gibt es hier die wichtigsten Materialien und Links zum Download.

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Bindung kommt vor Bildung: Wir zeigen Gesicht!

Liebe Freunde, liebe SAFE®– und Seminarteilnehmer, liebe Interessierte,

dieser kleine Beitrag mit dem Titel „Bindung kommt vor Bildung“ ist mir ein echtes Herzensanliegen und der Anfang einer mir sehr wichtigen Aktion. Ich möchte Euch hiermit einladen, mich dabei zu unterstützen und ein kleines persönliches Zeichen für die Bedeutung von Bindung zu setzen. Ich starte diese Aktion, weil ich der festen Überzeugung bin, dass die überragende Bedeutung von Bindung, bereits viel mehr Menschen bewusst ist, als das in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Bindung kommt vor Bildung Selfie

Unterstütze die Aktion und schicke mir so ein Foto von Dir

Gleichzeitig möchte ich uns damit ein wenig organisieren, ich möchte uns zusammenbringen, falls gewünscht Vernetzungen anbahnen, Kräfte bündeln und stärken, damit sich niemand länger isoliert und vielleicht sogar hilflos fühlen muss, angesichts unserer noch wenig diesen grundlegenden Erkenntnissen folgenden Gesellschaft.

Natürlich möchte ich auch für diejenigen ein Zeichen setzen, denen Bindung noch immer relativ banal, selbstverständlich gegeben oder gar unwichtig erscheint, denn das ist sie keinesfalls:

Bindung kommt vor Bildung!

Bindung ist ein überlebenswichtiges menschliches Grundbedürfnis, genauso wichtig wie die Luft zum Atmen und Ernährung. Eine sichere Bindung ist der größte seelische Resilienzfaktor, der maßgeblich mit über unsere Lebensweichen entscheidet. Durch sichere Bindungen und bindungsähnliche Beziehungen können wir große Vorteile erlangen und zwar nicht nur in den Bereichen, die wir zur Bildung zählen, sondern auf sehr viel weiter reichenden Ebenen: wie z.B.  im Laufe des Lebens mit Belastungen und Stress besser klar zu kommen, mehr Bewältigungsmöglichkeiten zu haben, kreativer zu sein und flexibler wenn es um zu lösende Aufgaben geht, die Gedächtnisleistungen von Menschen mit sicherer Bindungsentwicklung sind besser und sie können sich bereits sehr früh und besser in die Gefühle und Gedanken andere einfühlen (Empathiefähigkeit). Eine sichere Bindung ist also von großem Vorteil für einen Menschen.

Sichere Bindungsbeziehungen sind dabei viel komplexer als viele denken und gar nicht so einfach aufzubauen. Das Thema umfasst viel mehr als z.B. das eigene Kind zu lieben. Das tun alle Eltern. Dennoch sind ungefähr jedes 3. Kind und jeder 3. Erwachsene quer durch alle Schichten eben nicht sicher gebunden und können somit nur eingeschränkt selbst eine sichere Bindungsbeziehung eingehen. Damit können ca. 30-40% der Menschen in unserer Gesellschaft leider nicht ihr volles Entwicklungspotential entfalten und haben deutliche Nachteile und Risiken im Bereich ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer psychischen Gesundheit.

Die Befriedigung unserer basalen Bindungsbedürfnisse ist aber Voraussetzung für gelingende nachhaltige Lernprozesse und eine freudige Lern- und Leistungsbereitschaft sowie Basis für seelische Gesundheit! Diese Grundsätze gelten für das Kleinkind ebenso wie für Erwachsene in Arbeitskontexten, also lebenslang!

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen, um einen weiteren, vielleicht kleinen aber wichtigen Anstoß dafür zu geben, dass professionelles Bindungswissen irgendwann anerkannte Allgemeinbildung wird und ganz selbstverständlich unser zwischenmenschliches und professionelles Handeln im privaten und gesellschaftlichen Kontext leitet.

Setze gemeinsam mit mir ein Zeichen, zeige Gesicht und werde Bindungsbotschafter! Wie? Schicke mir einfach auch so ein Foto von Dir mit der Aussage: „Bindung kommt vor Bildung“ an anke.weismantel[at]reha-psych.de. Gerne darfst Du auch etwas persönliches von Dir darauf vermerken, beispielsweise Deinen Namen, Deinen Beruf, dass Du Mutter/Vater bist oder was auch immer Du für wichtig erachtest.

Ich freue mich auch besonders über persönliche Geschichten, welche die Aussage  „Bindung kommt vor Bildung“ untermauern.

Sobald ich mind. 25 Fotos erhalten habe, werde ich diese gemeinsam mit den persönlichen Geschichten in einer Art Bekenntnisgalerie veröffentlichen und weitere Menschen einladen, sich zur Bedeutung von Bindungswissen und gelingenden sicheren Bindungsbeziehungen für unser aller Leben zu bekennen. Ich versichere Dir hiermit, dass ich dein Bild so wie du es mir geschickt hast (ggf. also anonym) und nur für den hier angegebenen Zweck verwende! Bitte teile mir in deiner Email mit, ob Du Interesse an weiteren Infos und/oder einer Vernetzung hast und ob ich Dich noch einmal anschreiben darf.

Über weitere Ideen oder Verbesserungsvorschläge freue ich mich sehr!

Vielen Dank 🙂

Anke Weismantel

 

SAFE®-Elternabend-Reihe in Erfurter Krippen

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Liebe Eltern, liebe pädagogische Fachkräfte,

die Reihe der Elternabende im Rahmen des SAFE®-Krippen-Programms 2015 in Erfurt (finanziert durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen) ist gut angelaufen. In knapp 1 ½ Stunden vermittele ich den Eltern und dem Team der Kita grundlegendes Wissen zu einer kindgerechten Eingewöhnung und Betreuung in den ersten 3 Lebensjahren sowie deren nicht zu unterschätzende Bedeutung für alle folgenden Entwicklungsphasen im Leben von Kindern. Laut der Rückmeldungen gelingt mir das auch sehr gut, siehe Postkarten-Feedback weiter unten.

Sie haben Interesse an einem solchen Elternabend? Gerne komme ich auch in Ihre Kita, schreiben Sie mich einfach an: anke.weismantel@reha-psych.de

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Oxytocin – Ein Kuschelhormon mit vielen (Neben-) Wirkungen

Unglaublich was Oxytocin alles bewirkt. Anbei ein Link zu einem recht umfassenden Artikel zu diesem „Super-Hormon“. Schade nur, dass die Ergebnisse etwas verkürzt dargestellt werden. Oxytocin als Nasenspray einzusetzen kann nach hinten losgehen. Die Wechselwirkungen von Hormonen sind komplex. Erhöht man nämlich Oxytocin künstlich, reguliert der Körper ggf. nach und schüttet mehr Vasopressin aus. Vasopression ist der Gegenspieler des Oxytocins und macht unter anderem ängstlich und nervös. Die beste, nebenwirkungsfreie und super nachhaltige Oxytocin-Kur können wir unseren Kindern übrigens in der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren geben: Körperkontakt, Kuscheln, Nähe, Schutz und ein Gefühl der Sicherheit! Kurz eine sichere Bindungsentwicklung sorgt dafür, dass der Körper Oxytocin optimal ausschüttet. Umgekehrt: eine unsichere Bindungsentwicklung sorgt für weniger Oxytocin und weniger Rezeptoren, an die das Hormon andocken und damit auch weniger wirken kann – wahrscheinlich ein lebenslanger Nachteil. (Info zu Bindung: Mehr als 1/3 aller Kinder, quer durch alle Schichten entwickeln keine sichere Bindung zu ihren Eltern.)

Link zum gesamten Artikel

Inhalt:

  1. Bindung als Droge Wie Oxytocin uns treu macht
  2. Hormonell zum Höhepunkt Warum der Orgasmus ohne Oxytocin nur halb so schön ist
  3. Rosa Brille Oxytocin gegen Angst und Misstrauen
  4. Antenne für soziale Signale Die Rolle des Oxytocins für Empathie und Autismus
  5. Der Nüchternmacher Verblüffende Wechselwirkung von Oxytocin und Alkohol
  6. Kuschelhormon als Schlankmacher? Weniger Kalorien dank Oxytocin
  7. Jungbrunnen Oxytocin? Kuschelhormon gegen Muskel- und Knochenalterung

 

Leitfaden „Gesundheitsfördernde Kita“: Schlechte Note wegen Einseitigkeit

Der neue Praxis-Leitfaden: „Schritt für Schritt zur gesundheitsfördernden Kita“, der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (pep) kann ab sofort downgeloaded und bestellt werden. Dieser Leitfaden erhebt mit dem gewählten Titel den allgemeinen Anspruch, alle relevanten Aspekte der Gesundheitsförderung im Sinne von relevanten Rahmenbedingungen zu behandeln. Dieser Eindruck erhärtet sich, wenn dort u.a. von „ganzheitlicher“ Gesundheitsförderung die Rede ist.

Ich gebe zu, ich habe das Dokument nur überflogen, aber was ich gesucht habe, ist laut Inhaltsverzeichnis und Einleitung die 3. Säule in der Gesundheitsförderung und ab Seite 18 zu finden. Dort soll es neben Bewegung auch um Entspannung gehen. Bei meiner kurzen Durchsicht des mehr als 40 Seiten umfassenden PDF-Dokuments wird schnell klar, wie es um diesen wie es dort heißt 3. Schwerpunkt der Gesundheitsförderung bestellt ist, der ganz offensichtlich nicht zur Kernkompetenz des Vereins gehört. Eine einzige Seite, die Seite 23 wird hier dem Thema Entspannung, als einzigem Aspekt aus dem großen Komplex der Psychischen Gesundheit gewidmet. Kein anderes der vorgestellten Themen in dieser Broschüre, deren praktische Umsetzung eine Kita immerhin hypothetisch zur „gesundheitsfördernden Kita“ machen soll, behandelt gezielt die Möglichkeiten gesundheitsförderlich auf die Kinderpsyche einzuwirken. Lediglich beiläufig erwähnt findet man der Psychischen Gesundheit zugehörige Inhalte. Es ist, als gehöre das Thema Psyche nicht wirklich oder zumindest nicht als eigenständiges Thema in die Kita. Die Gefahr, dass zukünftige sogenannte „gesundheitsfördernde Kitas“ diese sicher unfreiwillig transportierte Ausblendung der Bedeutung von Psychischer Gesundheit unreflektiert übernehmen und sich auch weitere Fachleute, Eltern und Elternvertreter daran orientieren, kann als wahrscheinlich angenommen werden. Die Chance ein so dringend nötiges Bewusstsein für den Bereich der Psychischen Gesundheit zu erreichen wird somit in Kitas, die eigentlich das Potential und den Willen zur ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge haben, wieder einmal vertan.

Ich vermute keine böse Absicht hinter diesem gravierenden Defizit in dieser und anderen Publikationen des PEP. Vielmehr wird es wohl so gewesen sein: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Zur Erinnerung: 20% unserer Kinder gelten als verhaltensauffällig (Quelle: Deutsche Liga für das Kind). Der mehr als offensichtlich bestehende dringende Handlungsbedarf im Bereich der psychischen Gesundheit darf bei dem Grundgedanken und der Konzeption einer ganzheitlichen „gesundheitsförderlichen Kita“ nicht ausgeblendet werden! Es muss bei diesem Anspruch gleichermaßen um Körper UND Seele gehen!

Liebe Verantwortlichen des PEP, liebe Fachleute im Bereich Bewegung und Ernährung, bitte überdenken Sie Ihre gängige Praxis in Ihren Publikationen und in Ihrer Außendarstellung den Anschein zu erwecken, Sie würden alle bedeutsamen Ansatzpunkte für eine „gesundheitsförderliche Kita“ bzw. eine gesunde Entwicklung allgemein gleichermaßen betrachten. Noch mehr würde ich es jedoch begrüßen, Sie würden den Rat verschiedener Professionen mit spezieller Fachkompetenz im Bereich Psychische Gesundheit in der Frühen Kindheit einmal in Anspruch nehmen und dies in Ihre Arbeit mit einbeziehen, um damit Ihrem offensichtlichen Anspruch auf Ganzheitlichkeit und damit auch auf Glaubwürdigkeit tatsächlich gerecht werden zu können.

BABY-Sprache auf YouTube

Anlässlich des heutigen 25.jährigen Geburtstages der UN-Kinderrechtskonvention und ihrer grundlegenden Aussage, dass Kinder ein Recht auf Schutz und bestmögliche Fürsorge haben, möchte ich u.a. auf ein besonderes YouTube-Schmankerl aufmerksam machen.

Seit Kurzem gibt es für Eltern die wunderbare Möglichkeit, sich ganz bequem von Zuhause aus über die Signale von Babys zu informieren um sie damit besser interpretieren zu können: Das Lexikon der Babysprache auf YouTube „SIGNALE DES BABYS“. Über 100 Kurzfilme zur Sprache der Babys sind hier zu finden! Ein fantastisches Projekt, das Eltern aufzeigt, wie man mit Kindern ins Gespräch kommt und zwar noch lange bevor sie sprechen können!

Sehen Sie selbst:

Für all diejenigen, die noch mehr über eine gelingende Interaktion mit ihrem Baby erfahren wollen, oder die z.B. gerne eine persönliche Beratung zur Psychischen Gesundheit von Mutter und Kind in Anspruch nehmen möchten, biete ich immer freitags eine Psychologische Sprechstunde im Geburtshaus Erfurt:

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Online-Terminkalender der Psychologischen Sprechstunde: DOODLE Anmeldung

Einführung eines Pflicht-Elternführerscheins

Kurzmitteilung

Der Staat als Erzieher: CDU-Politiker fordern „Elternführerschein“

Nun ja, ein medienwirksamer Aufhänger aber inhaltlich ist der Bericht durchaus sehenswert.

Neben vielen nützlichen Hinweisen und Angeboten enthält das Video eine äußerst wichtige Botschaft, nämlich das „beängstigende“ Ausmaß und die Folgen denen wir uns als Gesellschaft stellen müssen und die deutlich beziffert werden und damit hoffentlich wieder mehr ins Bewusstsein rücken: „20% (!) aller Kinder und Jugendliche haben Schwierigkeiten mit ihrer Entwicklung, Gesundheit und Bildung…“

Link zum Beitrag in der ARD-Mediathek

Fürs Leben verwöhnt

Kurzmitteilung

Wie Babys und Kleinkinder eine sichere Bindung entwickeln

„Ein Fundament, das man nie verliert“

 Karl-Heinz Brisch erforscht, wie Babys und Kleinkinder eine sichere Bindung entwickeln – und lehrt Eltern, worauf es in den ersten Monaten wirklich ankommt.
Quelle: „Einsichten. Das Forschungsmagazin der LMU“, Nr. 1/2013, S. 922 – 924,
Autorin Nicola Holzapfel

Einige weitere Zitate:

Ob ein Kind über eine sichere Bindung verfügt oder nicht, macht sich spätestens in der Krippe oder im Kindergarten bemerkbar. Kinder mit Bindungsproblemen sind nicht gruppenfähig und fallen entweder durch aggressives Verhalten auf, sie beißen und schlagen zum Beispiel, oder sie zeigen sehr starke Ängstlichkeit.

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„Bindung kommt vor Bildung“, sagt Brisch. Längsschnittstudien, bei denen Kinder von der Geburt an über mehrere Jahre immer wieder untersucht wurden, zeigen, dass bindungssichere Kinder kreativer, sprachbegabter und aufgeschlossener sind als Gleichaltrige, die nicht sicher gebunden sind. Auch ihre Gedächtnisleistungen sind besser. Sie können zudem mit Stress besser umgehen, es fällt ihnen leichter, schwierige Situationen zu bewältigen. Und sie können sich leichter in andere einfühlen und haben erfüllendere Freundschaftsbeziehungen.

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„Eine gute Betreuungsqualität lässt sich in einer Krippe nur dann sicherstellen, wenn das Betreuungsverhältnis bei eins zu zwei, höchstens eins zu drei liegt, je nach Alter der Kinder, das sagen die internationalen Studien.“

Link zum Artikel