Beschädigte Seele, geschwächter Körper

Kurzmitteilung

Folgen einer beschädigten Kinder-Seele => ein zeitlebens beschädigter Körper

Vernachlässigung oder wie auch immer entstehender chronischer Stress führt bei Kindern bis ins Erwachsenenalter zu starken Entzündungsreaktionen. Diese wiederum haben Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Allergien und manchen Krebsformen zur Folge. Psychosozialer Stress in den ersten Lebensjahren führt weiterhin zu Arterienverkalkung mit den möglichen Folgen Infarkt und Schlaganfall. Asthma, Bluthochdruck und Entgleisungen des Stoffwechsels, die zur Zuckerkrankheit führen können, werden ebenfalls durch Entzündungen angestoßen.
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Bindung: Die sichere Basis fürs Leben

Kurzmitteilung

Das Titelthema der Mai-Ausgabe 2014 Deutschlands bekanntester Psychologie-Zeitschrift, der „PSYCHOLOGIE HEUTE“ lautet diesmal so wundervoll passend für den in Kürze in Erfurt zum ersten Mal startenden SAFE®-Kurs und meine Praxiseröffnung im Erfurter Geburtshaus: „Bindung: Die sichere Basis fürs Leben“.sichere-bindung-psychologie

Die Hauptthemen meiner Arbeit sowie auch der SAFE®-Kurs werden hier sehr gut durch Dr. Brisch, Kinder- und Jugendpsychiater, zusammengefasst und dargestellt.

Ich habe den Artikel noch einmal und zwar kostenfrei (!) auf der Seite von Dr. Brisch gefunden: Link zum PDF-Download

 

Stress in der Kindheit macht körperlich krank im Erwachsenenalter

Welchen großen Einfluss Stress in der Kindheit auf das Immunsystem und unsere körperliche Abwehr im weiteren Leben hat ist klar belegt. Das Wort „Psychosomatik“, also die Einheit und Untrennbarkeit von Körper und Seele werden gerade in diesem Bereich deutlicher denn je. Am drastischsten kann man die Effekte bei Kindern beobachten, die Opfer von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung wurden. Diese haben im Erwachsenenalter oft mit schweren Entzündungserkrankungen (z.B. Krebs, Herz-Kreislauferkrankung, Autoimmunkrankheiten) zu kämpfen, auch sinkt ihre Lebenserwartung.

Die Belege für diese Zusammenhänge sind erbracht, nun kann die Wissenschaft auch erklären, wie es zu solchen Auswirkungen kommt. Durch zu viel Stress wird das Stresssystem der Kinder dauerhaft gestört. Normalerweise übernimmt es die Aufgabe schädliche Entzündungsprozesse zu regulieren. Ist es aber in seiner Funktionsweise eingeschränkt, können langfristig schwerwiegende Entzündungskrankheiten wie allergisches Asthma die Folge sein (Link zur Studie).

Diese Erkenntnisse machen mehr als deutlich, dass zu viel Stress der Gesundheit von Kindern bis ins Erwachsenenalter extrem schaden kann. Gerade Babys und Kleinstkinder von 0 bis 3 Jahren sind äußerst anfällig für Stress und oft nicht in der Lage, ihre Stressempfindungen so auszudrücken, dass Erwachsene das auch als Belastung der Kinderseele wahrnehmen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern mehr über die Bedürfnisse von Babys und Kleinstkindern aufgeklärt und informiert werden. Der wichtigste Faktor zur Stressprävention und zum Stressabbau ist nach wie vor die Entwicklung einer sicheren Bindungsqualität mit den Eltern bzw. Primären Bezugspersonen. Dies hat auch die Resilienzforschung deutlich belegen können.

Was in der Theorie so simple erscheinen mag, liegt in der Realität jedoch noch in weiter Ferne: 40% der Deutschen Eltern gelingt es nicht in den entscheidenden ersten Lebensjahren eine sichere Bindung mit ihren Kindern aufzubauen. Dem Wissensdefizit in der Bevölkerung und insbesondere bei Eltern entgegenzusteuern, ist daher auch in den nächsten Jahren eine der wichtigsten Herausforderungen für die Gesundheitsvorsorge unserer Kinder und damit unserer Gesellschaft.

Auch wenn Vorbeugen besser ist als Heilen, werden die Erkenntnisse der psychoneurobiologischen Stressforschung nicht vorrangig zum Ausbau wirksamer Investitionen in die Prävention führen (wie z.B. SAFE®-Kursen), da hierzu noch immer die gesetzlichen Grundlagen fehlen (erneutes Scheitern des Präventionsgesetzes). Die Ergebnisse können jedoch zur Verbesserung der Behandlung stressbedingter körperlicher Folgeerkrankungen herangezogen werden. Zukünftig lassen sich so noch spezifischer Psychodiagnostik und Psychotherapie zur Behandlung einsetzen, als das bislang der Fall war.

Elternratgeber: Psychotherapie für Kinder und Jugendliche

Kurzmitteilung

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche – Pressemitteilung de BPtK:

Ein BPtK-Ratgeber für Eltern

Berlin, 21. November 2013: In keiner Lebensphase verändert sich der Mensch so stark wie in Kindheit und Jugend – sowohl körperlich als auch seelisch. Jedes Mädchen und jeder Junge sucht dabei seinen Weg. Schwierige Phasen sind normal. Keine Entwicklung ist geradlinig. Hindernisse helfen beim Erwachsenwerden. Krisen und Konflikte können Kinder und Jugendliche aber auch überfordern. Dann können aus Angst und Bedrückung, Rückzug und Trotz, Widerstand und Wut seelische Erkrankungen werden, die eine Behandlung erfordern. Auch für Eltern ist es nicht einfach, die normalen Krisen ihrer Kinder von psychischen Störungen zu unterscheiden.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat deshalb für Eltern einen Ratgeber herausgegeben, der eine erste Orientierung bei seelischen Störungen und Krisen ihrer Kinder geben soll. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können seelische Überlastungen und Erkrankungen beurteilen und beraten, ob eine Behandlung notwendig ist oder nicht. Sie nehmen sich Zeit und die Sorgen der Kinder und Eltern ernst. Anlass für ein Gespräch mit einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten können sein:

bei Säuglingen und Kleinkindern

  • untröstbares Schreien, Schlaf- und Fütterprobleme beim Säugling
  • Schlafstörungen
  • zu spät sprechen lernen, große Ungeschicklichkeit

vor allem bei Schulkindern

  • andauernde Ängste
  • anhaltende Unruhe und Aufmerksamkeitsstörungen
  • auffallend aggressives, verweigerndes und oppositionelles Verhalten
  • weglaufen, Schule schwänzen, stehlen und lügen

vor allem bei Jugendlichen

  • übermäßiger Rückzug, Kontakt- und Beziehungsprobleme
  • Essstörungen
  • selbst verletzendes Verhalten
  • düstere, lebensmüde Stimmungen; Gedanken, sich umzubringen
  • starkes Verlangen (Sucht) zum Beispiel nach Alkohol, Medikamenten, Drogen, Internet

Download: Psychotherapie für Kinder und Jugendliche – Informationen für Eltern

 

Online-Artikel zu SAFE

Link

Ein Online-Artikel auf www.swr.de / Kinderhilfsaktion von SWR „Herzenssache“  vom 11.10.2013

Mayen: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr  

Christine war knapp 19, als sie schwanger wurde. Von ihrem Freund hatte sie sich gerade getrennt. Sie konnte an einem Safe®-Kurs im Zentrum für frühe Hilfen teilnehmen, dadurch konnte sie sich auf das Muttersein vorbereiten.

Christine lernte andere Eltern kennen und merkte, dass diese die gleichen Fragen hatten wie sie. „Ich habe viel über die Entwicklung meines Kindes erfahren und fühle mich insgesamt jetzt viel sicherer im Umgang mit Zoe“, erzählt sie. „Durch den Kurs habe ich gelernt wie ich mit meinem Kind umgehe und eine gute Beziehung zu ihm aufbaue.“

Eine „sichere Ausbildung für Eltern“

Safe® (Sichere Ausbildung für Eltern) ist ein Trainingsprogramm für werdende Eltern. Es wurde von Prof. Dr. Karl Heinz Brisch an der Uniklinik München entwickelt. Vom sechsten Schwangerschaftsmonat bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes lernen Elternpaare oder Alleinerziehende gemeinsam, sich auf das bevorstehende Elternsein einzustellen, die Signale des Babys zu verstehen und feinfühlig darauf zu reagieren.

Bindungsstörungen vorbeugen

Das führt zu einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind. Diese schützt das Kind nicht nur vor unkontrollierten Gefühlsausbrüchen der Eltern, sondern langfristig auch vor Verhaltenssauffälligkeiten, bei denen ein Zusammenhang mit einer frühen Bindungsstörung belegt ist. Mit der Unterstützung von Herzenssache sollen im Landkreis Mayen-Koblenz insgesamt vier Kurse für sozial benachteiligte Eltern und Alleinerziehende angeboten werden

Quelle: SWR / Stiftung Herzenssache

3 von 4 Heimkindern psychisch krank – Prävention gefordert

Anlass: Pressemitteilung der Bundestherapeutenkammer vom 29.10.2013

Warum es unerlässlich ist, die Thematik Bindungsstörungen und Trauma noch viel stärker ins Bewusstsein von Fachkräften auch hier in Erfurt zu holen, zeigen die Ergebnisse einer Schweizer Studie: Rund 75 Prozent der Heimkinder sind hiernach psychisch krank! Und noch drastischer: Vier von fünf Kindern haben eine traumatisierende Vorgeschichte: z.B. einen Elternteil verloren, Gewalt erlitten, sind vernachlässigt oder sexuell ausgebeutet worden.

Wichtige Schlussfolgerungen der Studie, denen ich in vollem Umfang zustimme, sind: „Psychische Belastungen müssen durch Screeningverfahren frühzeitig erfasst werden, um Gefährdungen schnell zu erkennen und Erkrankungen rechtzeitig zu behandeln.“ Hier macht es Sinn Screeningansätze wie sie in SAFE-Kursen zum Einsatz kommen, flächendeckend z.B. bereits bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft, einzuführen.

Zur Prävention müssten insbesondere auch Hilfen für psychisch kranke Eltern geschaffen werden, wird weiter geschlussfolgert. Mir liegen hier vor allem werdende Mütter und Mütter mit Babys am Herzen, da für den Zeitraum rund um die Geburt von Kindern meines Erachtens nach eine akute Versorgungslücke in Deutschland besteht. Schaut man sich alleine die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz an, muss jedem bewusst werden, warum das faktisch so ist. Weiter wird ausgeführt, dass es bei jüngeren Kindern sinnvoll sein kann, das gesamte Familiensystem zu stärken, um Misshandlungen zu vermeiden. Auch hier könnten und sollten SAFE-Ansätze und psychotraumatologische Interventionen möglichst niederschwellig und vor allem zeitnah zum Einsatz kommen.

„Diese erschreckenden Zahlen zu psychischen Erkrankungen bei Heimkindern weisen auf einen großen Handlungsbedarf auch in Deutschland hin“, so der Vorstand der Deutschen Bundespsychotherapeutenkammer.

„Durch ein rechtzeitiges und niedrigschwelliges Angebot psychotherapeutischer Hilfen könnten Risikoentwicklungen verhindert werden.“ Derartige Angebote existieren gerade für den so wertvollen perinatalen Bereich NICHT. Und das obwohl es erwiesen ist, dass gerade in der Zeit um die Geburt von Kindern, werdende Eltern besonders offen für Hilfsangebote von außen sind. Zudem gibt es genügend Evidenz für die lebenslangen zum Teil drastischen Folgen einer nicht bindungsförderlichen Pflege in den ersten Lebensmonaten. Evolutionsbiologisch sind alle Eltern motiviert, das Beste für ihr Baby zu wollen. Ich habe den großen Wunsch, Eltern genau in diesem Lebensabschnitt mit seinen Herausforderungen und enormen Chancen aktiv zu unterstützen. Zudem bin ich sehr zuversichtlich, dass sich für die Umsetzung dieses Vorhabens, gangbare Wege auftun werden. Sie  sind an einem Austausch interessiert oder wollen mich unterstützen? Sehr gerne! Schreiben Sie mich an!

Quelle: http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/artikel/drei-von-vie.html