Patienten-Flyer „Posttraumatische Belastungsstörung“

Kurzmitteilung

„Posttraumatische Belastungsstörung – die unsichtbare Verwundung“

Der Flyer klärt über die Symptome auf und gibt Hinweise darauf, welche Hilfe Betroffene wo finden können. Dazu zählt auch ein Hinweis auf das Register zertifizierter Notfallspsychologen/innen des BDP. Der Patientenratgeber PTBS steht im Internet kostenlos zum Download bereit unter www.bdp-verband.de/bdp/archiv/posttrauma.pdf

Stress in der Kindheit macht körperlich krank im Erwachsenenalter

Welchen großen Einfluss Stress in der Kindheit auf das Immunsystem und unsere körperliche Abwehr im weiteren Leben hat ist klar belegt. Das Wort „Psychosomatik“, also die Einheit und Untrennbarkeit von Körper und Seele werden gerade in diesem Bereich deutlicher denn je. Am drastischsten kann man die Effekte bei Kindern beobachten, die Opfer von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung wurden. Diese haben im Erwachsenenalter oft mit schweren Entzündungserkrankungen (z.B. Krebs, Herz-Kreislauferkrankung, Autoimmunkrankheiten) zu kämpfen, auch sinkt ihre Lebenserwartung.

Die Belege für diese Zusammenhänge sind erbracht, nun kann die Wissenschaft auch erklären, wie es zu solchen Auswirkungen kommt. Durch zu viel Stress wird das Stresssystem der Kinder dauerhaft gestört. Normalerweise übernimmt es die Aufgabe schädliche Entzündungsprozesse zu regulieren. Ist es aber in seiner Funktionsweise eingeschränkt, können langfristig schwerwiegende Entzündungskrankheiten wie allergisches Asthma die Folge sein (Link zur Studie).

Diese Erkenntnisse machen mehr als deutlich, dass zu viel Stress der Gesundheit von Kindern bis ins Erwachsenenalter extrem schaden kann. Gerade Babys und Kleinstkinder von 0 bis 3 Jahren sind äußerst anfällig für Stress und oft nicht in der Lage, ihre Stressempfindungen so auszudrücken, dass Erwachsene das auch als Belastung der Kinderseele wahrnehmen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern mehr über die Bedürfnisse von Babys und Kleinstkindern aufgeklärt und informiert werden. Der wichtigste Faktor zur Stressprävention und zum Stressabbau ist nach wie vor die Entwicklung einer sicheren Bindungsqualität mit den Eltern bzw. Primären Bezugspersonen. Dies hat auch die Resilienzforschung deutlich belegen können.

Was in der Theorie so simple erscheinen mag, liegt in der Realität jedoch noch in weiter Ferne: 40% der Deutschen Eltern gelingt es nicht in den entscheidenden ersten Lebensjahren eine sichere Bindung mit ihren Kindern aufzubauen. Dem Wissensdefizit in der Bevölkerung und insbesondere bei Eltern entgegenzusteuern, ist daher auch in den nächsten Jahren eine der wichtigsten Herausforderungen für die Gesundheitsvorsorge unserer Kinder und damit unserer Gesellschaft.

Auch wenn Vorbeugen besser ist als Heilen, werden die Erkenntnisse der psychoneurobiologischen Stressforschung nicht vorrangig zum Ausbau wirksamer Investitionen in die Prävention führen (wie z.B. SAFE®-Kursen), da hierzu noch immer die gesetzlichen Grundlagen fehlen (erneutes Scheitern des Präventionsgesetzes). Die Ergebnisse können jedoch zur Verbesserung der Behandlung stressbedingter körperlicher Folgeerkrankungen herangezogen werden. Zukünftig lassen sich so noch spezifischer Psychodiagnostik und Psychotherapie zur Behandlung einsetzen, als das bislang der Fall war.

Anerkennung erhalten! – Thüringer Familienpreis 2013

Anerkennung Thüringer Familienpreis 2013

Anerkennung Thüringer Familienpreis 2013

Gestern war es soweit. Der Thüringer Familienpreis 2013 wurde von der Stiftung Familiensinn im Haus Dacherröden verliehen. Ich war für das Online-Projekt Elternnetz Erfurt vor Ort und freue mich ganz besonders als Gründerin eine besondere Anerkennung im Rahmen der Verleihung erhalten zu haben! Mein Elternzeit-Projekt wächst so langsam zu einem seriösen Angebot in Erfurt heran, wofür ich insbesondere meinen Mitstreiterinnen, den Baby-Expertinnen der 1. ehrenamtlichen Online-Beratungsstelle für Erfurter Eltern rund um Schwangerschaft, Geburt und erste Babyjahre der Untergruppe Babynetz Erfurt“, danke!

Wer neugierig geworden ist, kann sich auf folgenden Seiten umfänglich über das Projekt informieren:

TA: Frühe Hilfen – SAFE in Erfurt

Link

Hier ist er, der erste Artikel in der Erfurter Thüringer Allgemeinen in dem SAFE Erwähnung findet:
„Der Bund investiert in das Modellprojekt bis 2015 immerhin 51 Millionen Euro. Erfurt hat als Förderschwerpunkte die Familienhebammen (im Frühjahr 2014 kommt eine Fünfte hinzu), den Aufbau eines Netzwerkes und das „Safe“-Programm für eine sichere Bindung für Eltern mit Kindern bestimmt.“

http://erfurt.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Gesund-gross-werden-gibt-jungen-Familien-hilfreiche-Informationen-an-die-Hand-117918108

Online-Artikel zu SAFE

Link

Ein Online-Artikel auf www.swr.de / Kinderhilfsaktion von SWR „Herzenssache“  vom 11.10.2013

Mayen: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr  

Christine war knapp 19, als sie schwanger wurde. Von ihrem Freund hatte sie sich gerade getrennt. Sie konnte an einem Safe®-Kurs im Zentrum für frühe Hilfen teilnehmen, dadurch konnte sie sich auf das Muttersein vorbereiten.

Christine lernte andere Eltern kennen und merkte, dass diese die gleichen Fragen hatten wie sie. „Ich habe viel über die Entwicklung meines Kindes erfahren und fühle mich insgesamt jetzt viel sicherer im Umgang mit Zoe“, erzählt sie. „Durch den Kurs habe ich gelernt wie ich mit meinem Kind umgehe und eine gute Beziehung zu ihm aufbaue.“

Eine „sichere Ausbildung für Eltern“

Safe® (Sichere Ausbildung für Eltern) ist ein Trainingsprogramm für werdende Eltern. Es wurde von Prof. Dr. Karl Heinz Brisch an der Uniklinik München entwickelt. Vom sechsten Schwangerschaftsmonat bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes lernen Elternpaare oder Alleinerziehende gemeinsam, sich auf das bevorstehende Elternsein einzustellen, die Signale des Babys zu verstehen und feinfühlig darauf zu reagieren.

Bindungsstörungen vorbeugen

Das führt zu einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind. Diese schützt das Kind nicht nur vor unkontrollierten Gefühlsausbrüchen der Eltern, sondern langfristig auch vor Verhaltenssauffälligkeiten, bei denen ein Zusammenhang mit einer frühen Bindungsstörung belegt ist. Mit der Unterstützung von Herzenssache sollen im Landkreis Mayen-Koblenz insgesamt vier Kurse für sozial benachteiligte Eltern und Alleinerziehende angeboten werden

Quelle: SWR / Stiftung Herzenssache

Sicher gebundene Kinder sind glücklicher und leistungsstärker

Kurzmitteilung

Sichere Bindung – Auswirkungen auf das Leben

Eine Sichere Bindung schafft Urvertrauen – das Fundament unserer Persönlichkeit!
Eine Sichere Bindung ist ein Schutzschild für unsere Seele – ein Leben lang!

  • Schutzfaktor bei Belastungen
  • mehr Bewältigungsmöglichkeiten in Krisen
  • mehr Sozial Kompetenz
  • mehr Empathie
  • bessere Beziehungsfähigkeit
  • mehr Kreativität
  • mehr Selbstsicherheit
  • mehr Flexibilität und Ausdauer
  • mehr Gedächtnisleistungen und Lernen

Sicher gebundene Kinder haben einfach eine bessere Lebensqualität!

=> wissenschaftlich eindeutig belegte Fakten.

Wie verhelfe ich meinem Kind zu einer Sicheren Bindung?

 

Radio-Tipp: WDR 2 Bindungen

WDR2 Sonntagsfragen, Sonntag, 10. November 2013

Familienbande

Was brauchen Kinder, um stabile Bindungen aufbauen zu können? Und welche Rolle spielen die für ihr weiteres Leben? Darüber spricht Gisela Steinhauer in den Sonntagsfragen mit Karl Heinz Brisch, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Jugendämter mehr Kinder in Obhut genommen als je zuvor. In fast der Hälfte aller Fälle waren die Eltern mit der Erziehung überfordert. Was kann daran so schwer sein, mögen sich Tausende von Großeltern fragen, die ohne jeden Erziehungsratgeber ausgekommen sind, ohne dass ihre Kinder zu Kriminellen wurden. Was läuft schief und was brauchen Eltern heute mehr als früher?

Logo SAFE Erfurt

Sichere Ausbildung für Eltern, Erfurt

Diese Fragen treiben Dr. Karl Heinz Brisch aus München schon lange um, denn er ist u.a. Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seine Antwort auf die Frage heißt SAFE: Sichere Ausbildung für Eltern. „Kinder, die selbstsicher, belastbar und sozial kompetent sind, haben meistens Urvertrauen und stabile Bindungen aufbauen können“, sagt der Vater von drei Kindern, „und SAFE versucht, Eltern beim Aufbau solcher Bindungen zu unterstützen“. Aber nicht nur Eltern, sondern auch Pädagogen sind wichtige Partner, denn erst wenn Kinder ihre Erzieherinnen und Lehrer mögen, fangen sie an, interessiert und gut zu lernen, sagt Brisch. Über Bindung als Fundament für Bildung redet er in den Sonntagsfragen.

Interview mit Dr. Brisch zum Nachhören: Podcast-Link

 

3 von 4 Heimkindern psychisch krank – Prävention gefordert

Anlass: Pressemitteilung der Bundestherapeutenkammer vom 29.10.2013

Warum es unerlässlich ist, die Thematik Bindungsstörungen und Trauma noch viel stärker ins Bewusstsein von Fachkräften auch hier in Erfurt zu holen, zeigen die Ergebnisse einer Schweizer Studie: Rund 75 Prozent der Heimkinder sind hiernach psychisch krank! Und noch drastischer: Vier von fünf Kindern haben eine traumatisierende Vorgeschichte: z.B. einen Elternteil verloren, Gewalt erlitten, sind vernachlässigt oder sexuell ausgebeutet worden.

Wichtige Schlussfolgerungen der Studie, denen ich in vollem Umfang zustimme, sind: „Psychische Belastungen müssen durch Screeningverfahren frühzeitig erfasst werden, um Gefährdungen schnell zu erkennen und Erkrankungen rechtzeitig zu behandeln.“ Hier macht es Sinn Screeningansätze wie sie in SAFE-Kursen zum Einsatz kommen, flächendeckend z.B. bereits bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft, einzuführen.

Zur Prävention müssten insbesondere auch Hilfen für psychisch kranke Eltern geschaffen werden, wird weiter geschlussfolgert. Mir liegen hier vor allem werdende Mütter und Mütter mit Babys am Herzen, da für den Zeitraum rund um die Geburt von Kindern meines Erachtens nach eine akute Versorgungslücke in Deutschland besteht. Schaut man sich alleine die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz an, muss jedem bewusst werden, warum das faktisch so ist. Weiter wird ausgeführt, dass es bei jüngeren Kindern sinnvoll sein kann, das gesamte Familiensystem zu stärken, um Misshandlungen zu vermeiden. Auch hier könnten und sollten SAFE-Ansätze und psychotraumatologische Interventionen möglichst niederschwellig und vor allem zeitnah zum Einsatz kommen.

„Diese erschreckenden Zahlen zu psychischen Erkrankungen bei Heimkindern weisen auf einen großen Handlungsbedarf auch in Deutschland hin“, so der Vorstand der Deutschen Bundespsychotherapeutenkammer.

„Durch ein rechtzeitiges und niedrigschwelliges Angebot psychotherapeutischer Hilfen könnten Risikoentwicklungen verhindert werden.“ Derartige Angebote existieren gerade für den so wertvollen perinatalen Bereich NICHT. Und das obwohl es erwiesen ist, dass gerade in der Zeit um die Geburt von Kindern, werdende Eltern besonders offen für Hilfsangebote von außen sind. Zudem gibt es genügend Evidenz für die lebenslangen zum Teil drastischen Folgen einer nicht bindungsförderlichen Pflege in den ersten Lebensmonaten. Evolutionsbiologisch sind alle Eltern motiviert, das Beste für ihr Baby zu wollen. Ich habe den großen Wunsch, Eltern genau in diesem Lebensabschnitt mit seinen Herausforderungen und enormen Chancen aktiv zu unterstützen. Zudem bin ich sehr zuversichtlich, dass sich für die Umsetzung dieses Vorhabens, gangbare Wege auftun werden. Sie  sind an einem Austausch interessiert oder wollen mich unterstützen? Sehr gerne! Schreiben Sie mich an!

Quelle: http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/artikel/drei-von-vie.html